Im Porträt: Foto- und Filmmaker Moritz Reulein

Er hat das wohl bekannteste Bild Ulms geschossen: Moritz Reulein. Mit „Hazetown“ hat Moritz den perfekten Moment erwischt, um unser Ulmer Münster im typischen Nebel von seiner schönsten Seite abzulichten. Das Bild hat sich hundertfach verkauft. Ich hab mich mit Moritz im AEGIS Café zum Interview getroffen.

Bild: Moritz Reulein

Hey Moritz, wie kamst du zur Fotografie?

Ich hab mich schon früh für Kameras interessiert. Mit 15 habe ich meine erste Spiegelreflexkamera bei Foto Video Klein in Ulm gekauft: eine Sony Alpha 300. Mein Bruder und ich wollten coole Bilder und Videos von uns beim Skifahren und Surfen machen, das war der eigentliche Grund. Wir hatten die Kamera immer dabei und die Videos von uns und unseren Freunden danach bei YouTube hochgeladen.

Und dann wurde aus Hobby Beruf?

Richtig. Nach meinem Fachabi hab ich ein Jahr lang Praktikum bei einer Ulmer Werbeagentur gemacht und danach Unternehmenskommunikation studiert. Eigentlich wollte ich damals aber nur surfen (lacht). Ich hab weiter Surf- und Skifilme gemacht und wurde schon während des Studiums von Agenturen angefragt. Und hatte dann auch immer Jobs. Ich durfte zum Beispiel das Avia Motorsport Team Deutschland bei einer Rallye begleiten. Auch eine Leidenschaft: Autos. Vor allem französische Marken und Oldtimer.

Woher Kommt deine leidenschaft für französische oldtimer?

Meine Oma hat ein Haus in Bordeaux. Wir waren - und sind auch immer noch - in den Ferien sehr oft dort. Mein Bruder und ich haben hier Surfen gelernt. Die Surfer kamen immer mit den ältesten Kisten zum Strand. Das hat mir gefallen. Und irgendwann habe ich angefangen, mir selbst einen Oldtimer zu kaufen und zu schrauben.

Bild: Moritz Reulein

Dein Instagramprofil zeigt viele Bilder mit hübschen Frauen in Oldtimern…(lacht)

Wenn man das so hört, denkt man an leicht bekleidete Mädels, die plump vor irgendwelchen Amischlitten posieren. Ich möchte stilvolle Bilder machen. Hübsche Frauen in Oldtimern, bei Sonnenuntergang. Klar spielt eine gewisse Ästhetik eine Rolle, aber immer mit Niveau. 

Womit verdienst du dein Geld hauptsächlich?

Ich arbeite selbstständig und mache hauptsächlich Fotos und Filme für Industriekunden oder auch für die Gastronomie. Dazu zählen Mitarbeitershootings, Recruiting-imagefilme, Content Produktionen, Automotive oder Objektaufnahmen. Werbefotografie und Filmproduktionen sind mein Ding.

Machst du auch Familienporträts oder Hochzeitsbilder?

Nur von Freunden, wenn ich nett darum gebeten werde. (lacht) Mein Ausgleich zur Industriefotografie sind Aufnahmen von Landschaften und von meiner Heimatstadt Ulm.

Ich bin Fan von deinen Ulmer Münster Bildern.

Danke. Am liebsten fotografiere ich das Münster bei Sonnenuntergang oder im Nebel. „Hazetown“ ist das bekannteste Bild aus der „Ulm-Reihe“.

Bild: Hazetown, Moritz Reulein

Ich lieb’s. Hängt auch bei mir zuhause. Wann hast du das aufgenommen?

Das war im Dezember 2019, zum Sonnenuntergang. Nebel ist in Ulm wenig überraschend, aber an dem Tag stand er besonders tief, was selten ist. Und dabei sind diese mega Aufnahmen entstanden.

Was sind deine Lieblingsfotospots in Ulm?

Das Ulmer Münster fotografiere ich gerne von der Wilhelmsburg, vom Michelsberg oder Eselsberg aus. Ich mag die Stimmung an beiden Orten.

Bild: Ulmer Münster vom Eselsberg

Du gibst auch Fotoworkshops oder?

Ja, einmal im Jahr geht’s nach Portugal, wo ich –  zusammen mit Foto Video Klein – das Picture Camp veranstalte. Vom Anfänger bis zum Profi kann jeder teilnehmen. Du brauchst nur eine Kamera. Ich beschreibe es immer als „Event für Fotoverrückte und die, die es werden wollen“.

Da schließt sich auch wieder der Kreis. Vielen Dank fürs Interview, Mo!

Mehr Infos

https://www.moritz-reulein.de/
https://www.instagram.com/moritz.reulein/
https://www.facebook.com/moritzreuleinmedia/

Katrin Leibing