Community: ALISIAS Lieblingsplätze in ULM
Auf Instagram hat Alisia D’Aniello bereits über 4.500 Follower. Neben ihren Lieblingsplätzen in Ulm zeigt Alisia hier eine Auswahl ihrer Poetry. Letztes Jahr veröffentlichte sie ihr erstes Buch unter dem Titel “Und vielleicht bist du es nicht gewesen…”.
Was macht Ulm für Dich so besonders?
Die Frage, warum Ulm, ist für mich leicht zu beantworten: die Menschen. Ich habe es noch nie erlebt, dass sich in einer Stadt die Menschen so sehr gegenseitig unterstützen, füreinander da sind und sich mit einer Freundlichkeit und Wärme begegnen, die fast schon von einem anderen Planeten zu kommen scheint.
Als ich hierhergezogen bin, war ich vollkommen neu - ich kannte niemanden und kannte mich auch in der Stadt überhaupt nicht aus. Doch es dauerte nicht lange, bis ich die ersten Menschen kennenlernte. Und schnell merkte ich: In Ulm kennt irgendwie jeder jeden. Das Netzwerk hier ist riesig - und gleichzeitig ganz nah, ganz vertraut.
Heute laufe ich durch die Stadt und muss mich kaum noch verabreden - früher oder später triffst du eh jemanden. Und ehe du dich versiehst, sitzt du auf einen Kaffee zusammen oder drehst spontan eine Runde durch die Stadt. Ulm ist wie ein Dorf: Manchmal fühlt es sich großstädtisch an - aber dann kommt wieder dieser eine Moment, in dem alles ganz familiär wirkt.
Du weißt, wen du samstags auf dem Wochenmarkt triffst. Du kennst die Gesichter in deinen Lieblingscafés. Und wenn jemand ein Event organisiert, dauert es nicht lange, bis von allen Seiten Unterstützung kommt - ganz selbstverständlich. Plötzlich sind alle wieder da, und du denkst dir: Ja, das ist Ulm.
Natürlich liebe ich auch den Charme der Altstadt mit ihren Fachwerkhäusern - vor allem das Fischerviertel, das im Sommer abends einen ganz eigenen Zauber hat. Oder die vielen Veranstaltungen, sobald die ersten Sonnenstrahlen den Frühling ankündigen und es alle nach draußen zieht. Und jedes Mal, wenn ich am Münster vorbeilaufe, bleibe ich ehrfürchtig stehen - es beeindruckt mich immer wieder.
Aber das, was Ulm für mich wirklich zu einem Zuhause gemacht hat, sind die Menschen. Sie sind offen, herzlich, präsent. Und genau deshalb fühlt sich Ulm nicht einfach wie ein neuer Wohnort an - sondern wie ein Ort, an dem ich angekommen bin.
Meine drei Lieblingsorte in Ulm – wo ich mich wirklich zuhause fühle
Wenn ich neu in eine Stadt komme, suche ich zuerst nach den schönsten Cafés. Denn wo guter Kaffee ist, sind meist auch gute Menschen.
Kaffee Fred – mein erstes Gefühl von Zuhause
Bevor ich in eine neue Stadt ziehe, suche ich immer als Erstes nach den coolsten Cafés. Warum? Weil ich dann weiß, dass ich mich dort wohlfühlen kann. Für mich sind gemütliche Cafés ein Zeichen für lebendige Viertel, gute Gespräche – und einfach Menschen, mit denen man gerne in einer Stadt lebt.
An einem Abend, noch bei meinen Eltern zu Hause, gab ich „Cafés in Ulm“ in die Google-Suche ein. Ich scrollte ein wenig – und dann blieb ich an einem Bild hängen. Es wirkte warm, einladend, genau nach meinem Geschmack. Wochen später, der Umzug war geschafft, machte ich mich auf den Weg, um das Café aus dem Bild zu finden.
Alisia in ihrem Lieblingscafé KAFFEE FRED in der Pfluggasse (Bilder: bildwerk89)
Schon von außen war ich begeistert: ein wunderschönes Fachwerkhaus mit einem kleinen Schild über der Tür – dem Logo von KAFFEE FRED, einem Bären. Drinnen roch es herrlich nach frisch gebackenen Zimtschnecken, und ich wusste sofort: Hier bleibe ich.
Seitdem ist das KAFFEE FRED mein Lieblingscafé in Ulm. Es hat alles, was ich an einem Café liebe – Wärme, eine entspannte Stimmung, die besten süßen Teilchen, unfassbar freundliches Personal und richtig guten Kaffee (sogar koffeinfrei!). Was mich aber am meisten berührt hat: Obwohl ich damals ganz neu in der Stadt war, fühlte es sich sofort vertraut an. Dieses Gefühl ist geblieben.
WO? KAFFEE FRED, Pfluggasse 2, 89073 Ulm
2. Fortheloveof by Raha - Mehr als nur ein Yogastudio
Während meiner einjährigen Reise bin ich immer wieder mit Yoga in Berührung gekommen – ob Morgenyoga auf Fiji, Hot Yoga in Neuseeland oder Poweryoga auf Bali. Aber so richtig regelmäßig wurde es nie. Zurück in Deutschland und frisch in Ulm angekommen, versuchte ich es erst mit Joggen an der Donau oder Homeworkouts zuhause. Doch ehrlich gesagt war es eher das Gefühl von: „Irgendwas muss ich ja machen, um in Form zu bleiben.“ Freude sah anders aus.
Dann begegnete ich Raha. Natürlich – wo sonst? – im KAFFEE FRED. Schon in dem kurzen Moment, in dem wir uns trafen, hatte sie eine Ausstrahlung, die mich berührte. Nicht mal eine Woche später schrieb sie mir auf Instagram: „Hi Alisia, wir sind uns doch letztens im KAFFEE FRED begegnet – verstehe ich es richtig, dass du Poesie schreibst? Ich wollte schon immer mal ein Event in meinem Yogastudio organisieren. Komm doch mal vorbei und wir quatschen!“
Wenig später saß ich auf dem Sofa ihres kleinen, ästhetisch eingerichteten Studios. Wir sprachen – und weinten. Uns beiden war klar: Hier entsteht etwas Besonderes. Kurz darauf hielt ich dort meinen ersten Poesieworkshop. Und fing an, selbst regelmäßig Yoga zu machen.
For the love of by Raha - mehr als ein Yogastudio (Bilder: bildwerk89)
Die ersten Male bei der Happy Yoga Hour war ich am Ende der Stunde oft überwältigt – manchmal lagen Tränen auf der Matte. Ich spürte, wie viel ich innerlich mit mir herumgetragen hatte. Allein bewusst zu atmen, hat mehr verändert, als ich je gedacht hätte.
Heute mache ich viermal die Woche Yoga und kann mir ein Leben ohne Raha und ohne Fortheloveof nicht mehr vorstellen. Es geht hier nicht um spektakuläre Posen, sondern darum, den eigenen Körper zu spüren, auf ihn zu hören und ihm das zu geben, was er in dem Moment braucht. Körper, Seele und Geist dürfen sich hier entfalten – sanft und ganz ohne Druck.
Was Fortheloveof für mich aber wirklich besonders macht, ist nicht nur das Yoga, sondern die Atmosphäre: ein Ort, an dem ich mich gesehen, aufgenommen und geschätzt fühle. Eine Community mit Herz, mit echten Begegnungen, mit Raum für Tiefe. Und mit Menschen, die voller Liebe sind.
Und das Wichtigste: Hier kann ich abschalten. Mein Kopf kommt zur Ruhe. Diese Zeit gehört nur mir – echte Me Time, wie ich sie lange nicht hatte. Und wehe, jemand versucht, sich mit mir an meinen Yogatagen zu verabreden – das wird schwierig! Die sind jetzt fester Bestandteil meines Lebens. Und ich würde sie für nichts mehr eintauschen.
WO? For the love of by Raha, Kohlgasse 1, 89073 Ulm
3. Die Donauwiese - mein kleiner Urlaub mitten in der Stadt
Meine Liebe zu Ulm ist riesengroß – und das, obwohl ich nicht mal gebürtig von hier komme. Aber irgendwie hat sich diese Stadt ganz heimlich in mein Herz geschlichen. Einer meiner absoluten Wohlfühlorte ist die Donauwiese.
Wenn ich Zeit für mich brauche, schnapp ich mir ein gutes Buch oder mein Journal und setze mich ans Wasser. Im Sommer ist das der perfekte Ort, um ein bisschen Sonne zu tanken, die Seele baumeln zu lassen und ein Hauch von Urlaubsgefühl zu spüren – ganz ohne weit weg zu fahren. Und ganz ehrlich: Menschen beobachten kann man hier besser als im Kino.
Alisias Wohlfühlort zum Abschalten: die Donauwiese in Ulm (Bild: bildwerk89)
Wenn ich komplett abschalten will, kommt die Welt auf Pause: Kopfhörer rein, Lieblingssong an, und alles um mich herum wird leise. Aber es gibt auch diese anderen Tage – die, an denen ich Lust auf Gesellschaft habe. Dann packen wir Snacks, Drinks und ein Spiel ein und treffen uns genau hier. Zwischen Sonne, Lachen und dem leichten Rauschen der Donau wird aus einem einfachen Nachmittag oft ein perfekter Tag.
Die Donauwiese ist für mich Freiheit auf Ulmer Art: unkompliziert, offen, entspannt – und immer ein bisschen magisch.